Impfungen und Impfberatung
Impfungen gehören zu den wichtigsten Maßnahmen in der Gesundheitsvorsorge. Sie schützen vor übertragbaren Infektionskrankheiten und verhindern schwere Krankheitsverläufe sowie deren Folgeschäden. Durch die Verabreichung gezielter Impfstoffe produziert das Immunsystem entsprechende Antikörper und sogenannte Gedächtniszellen. Kommt es dann zum Ernstfall, dem Kontakt mit dem natürlichen Erreger, kann es diesen wirkungsvoll bekämpfen.
Impfungen verhindern nicht nur die Erkrankung der geimpften Person, sondern auch die Verbreitung der Erreger in der Bevölkerung. Sie schützen somit auch diejenige, die nicht geimpft werden können, zum Beispiel Neugeborene oder Menschen mit einem angeborenen Immundefekt.
Die Ständige Impfkommision (STIKO) des Robert Koch Instituts überprüft und bewertet regelmäßig Notwendigkeit, Nutzen und Risiken bewährter und auch neuer Impfstoffe. Die Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten aller von der STIKO empfohlenen Impfungen.
Zu den Standardimpfungen gehören u.a.
- Diphterie, Tetanus und Keuchhusten
- Masern, Mumps und Röteln
- Hepatitis B (bis zum 18. Lebensjahr)
- Kinderlähmung (Poliomyelitis)
- Humane Papillomaviren (HPV)-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs
- Grippe (Influenza)
- Pneumokokken, ab 60 Jahre
- Gürtelrose (Herpes zoster), ab 60 Jahre
In besonderen Lebensabschnitten (Planung einer Schwangerschaft, Leben mit einem neugeborenen Baby oder auch Krebserkrankung mit einer evtl. Chemotherapie) ist ein vollständiger Impfschutz der Patientin aber auch des familiären Umfelds besonders wichtig. Daher können wir auch die Familienmitglieder in unserer Praxis impfen.
In einem individuellen Beratungsgespräch überprüfen wir gerne Ihre ganz persönliche Situation sowie eventuelle Lücken in Ihrem Impfpass, um für Sie einen optimalen Impfschutz zu gewährleisten. Selbstverständlich erhalten Sie bei uns auch Impfungen, die zwar nicht von der Krankenkasse übernommen werden, die aber trotzdem sehr sinnvoll sein können. Hierzu gehört zum Beispiel die HPV-Impfung nach dem 18. Lebenjahr, die Vervollständigung der Hepatitis B-Impfung nach dem 18. Lebensjahr, die Impfung gegen chronische Scheidenentzündung oder gegen rezidivierende Blasenentzündung.
Impfungen vor einer Schwangerschaft
Grundsätzlich ist es anzuraten den Impfausweiss vor einer geplanten Schwangerschaft zu überprüfen und fehlende Impfungen nachzuholen, da während einer Schwangerschaft bestimmte Impfungen nicht mehr durchgeführt werden können (z.B. Masern, Mumps, Röteln).
Die durch eine Impfung gebildeten mütterlichen Antikörper können über die Plazenta an das Ungeborene übertragen werden, wodurch das neuborene Baby in der ersten Zeit nach der Geburt vor einer Infektion geschützt ist. Dies wird auch als Nestschutz bezeichnet. Welche Impfungen für Sie vor einer Schwangerschaft aber auch für den werdenden Vater oder andere Kontaktpersonen vor der Geburt des Kindes sinnvoll sein können, klären wir gerne mit Ihnen bei einem persönlichen Beratungsgespräch.
Auch während der Schwangerschaft gibt es Impfungen, die von der STIKO empfohlen werden. Zum Beispiel die Grippeimpfung ab dem zweiten Drittel.
Seit März 2020 wird auch die Impfung gegen Keuchhusten im 3. Trimenon bei allen Schwangeren empfohlen, damit der Säugling einen Nestschutz in den ersten Monaten hat.
Grippeimpfung!
Ca. 10% der Bevölkerung erkranken jedes Jahr an Grippe (Influenza). Bei Menschen mit abgeschwächtem Immunsystem, wie zum Beispiel chronisch Kranke, Ältere aber auch Schwangere, verläuft die Grippeinfektion in der Regel schwerwiegender. Allen Schwangeren wird die Impfung gegen die richtige Grippe (Influenza) dringend empfohlen, da das Risiko sich in der Schwangerschaft zu infizieren, deutlich höher ist (verminderter Immunschutz).
Jedes Jahr im Herbst steht bei uns eine aktuelle Grippeimpfung für Sie zur Verfügung.